Radiofabrik-Werkspost-Exklusiv:
Bürgermeister a.D. Heinz Schaden äußert Bedenken zur geplanten
Seilbahn auf den Gaisberg.
Salzburg, am 6. März 2024
Die Investorengruppe „GUG drei Gmbh“ treibt derzeit ihre Pläne für
eine Seilbahn von Guggenthal auf den Gaisberg voran. In einem
Exklusivinterview mit der Werkspost, dem politischen
Salzburg-Kommentar aus der Radiofabrik, äußert Bürgermeister a.D.
Heinz Schaden im Interview mit Thomas Neuhold seine Einschätzungen
zu den potentiellen Auswirkungen eines solchen Vorhabens.
„Bei der Präsentation des Projekts hat es geheißen, es können
6.000 bis 12.000 Personen pro Tag befördert werden. Allein die
Vorstellung, dass 5.000 oder 8.000 Menschen auf einen Schlag bei
schönem Wetter am Gipfelplateau sind, löst bei mir ein gewisses
Grausen aus", sagt Schaden über die Pläne für eine Seilbahn auf
seinen Haus- und Lieblingsberg.
Unklar bleibe auch, wie diese Menschenmassen auf der
Gaisbergspitze versorgt werden sollen. Die bestehende
Infrastruktur reiche dafür bei weitem nicht aus, neue zu bauen sei
eigentlich nicht möglich. Denn das Gaisbergplateau sei Stadtgebiet
und werde als eine der wichtigsten Naherholungsflächen durch die
Grünlanddeklaration streng geschützt. Praktisch herrsche dort ein
Bauverbot. Auch für die Bergstation der Seilbahn. Um dieses Verbot
zu kippen, müsste der Gemeinderat dies mit einer
Dreiviertel-Mehrheit beschließen. „Der Gemeinderat müsste hier
bereit sein, einen großen Tabubruch zu begehen“, sagt Schaden.
Wer profitiert? Wer finanziert?
Kritiker:innen des Projekts bemängeln, dass vor allem die
Investorengruppe Interesse an der Seilbahn habe. Im Wesentlichen
gehe es wohl darum, den Hotelstandort Guggenthal mittels Seilbahn
massiv aufzuwerten, führt Thomas Neuhold in der Werkspost aus. Zu
befürchten sei eine kostspielige Querfinanzierung durch die
öffentliche Hand. Diese Einschätzung teilt auch Schaden: „Es wird
von einem privaten Projekt geredet und zugleich gesagt: Wir
wollen, dass es über den Verkehrsverbund querfinanziert wird. Dann
sind wir es alle, die das mitbezahlen.“
„Außerdem glaube ich, dass die wirtschaftliche Basis des Projektes
jedenfalls anzuzweifeln ist. Wenn, dann kommen die hohen
Nutzerzahlen nur an Schönwettertagen zustande." Und: „Es gibt
genug Beispiele in Österreich, wo ein privates Projekt, das sich
nicht rechnet, dann letztlich sozialisiert wird. Das heißt, die
Kosten muss die Allgemeinheit tragen."
Das Interview mit Heinz Schaden ist in voller Länge in der
aktuellen Ausgabe der Werkspost zu hören.
Direkt zum Interview: https://cba.media/652878
Zur aktuellen Werkspost: Link
Die Werkspost ist der politische Salzburg-Kommentar aus der
Radiofabrik und greift unbequeme Themen aus Stadt und Land
Salzburg auf. Jeden zweiten Mittwoch erscheint sie als
Newsletter-Kommentar und Podcast, der das Thema der aktuellen
Ausgabe vertieft. Diese und weitere Ausgaben gibt es unter: werkspost.radiofabrik.at
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Ansprechpartnerin:
Carla Stenitzer, Projektleitung Werkspost
Radiofabrik - Verein Freier Rundfunk Salzburg
0662/842961-23
c.stenitzer@radiofabrik.at
Bildhinweis:
Thomas Neuhold (links) mit Heinz Schaden (rechts) bei der Aufnahme
des Podcasts im Studio der Radiofabrik. Foto: Radiofabrik.
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