Land der Freien Radios?
Die Radiofabrik wird 16 und startet eine Wachstumsoffensive der
anderen Art
Am 7. Oktober 2014 feiert die Radiofabrik ihren 16. Geburtstag.
Am 7. Oktober 1998 um 20 Uhr begann in Salzburg das Zeitalter des
offenen Zugangs zum Medium Radio mit einem wöchentlichen
Sendefenster beim kommerziellen Radio Arabella.
Ab 2001 wurde die Frequenz mit dem „
City-Radio" geteilt, seit Jänner 2004 sendet das Freie Radio
täglich 24 Stunden Programm, das von rund 300 ehrenamtlichen
Radiomacherinnen und -machern gestaltet wird.
Zum Geburtstag schenkt sich die Radiofabrik eine neue
Sendersignation ("Wir alle sind die Radiofabrik") und startet eine
Wachstumsoffensive: „Wir wollen die Idee des Freien Radios in die
Regionen tragen," so Programmkoordinatorin Eva Schmidhuber, „nicht
nur den StadtsalzburgerInnen soll der offene Zugang zum Medium
vergönnt sein, sondern auch den Menschen auf dem Land und in den
Bezirken."
Vorbild ist Oberösterreich: Dort sind neben Radio FRO in Linz
bereits drei eigenständige Freie Radios in Freistadt, Bad Ischl
und Kirchdorf an der Krems on Air, außerdem gibt es Außenstudios
in Vöcklabruck und Ottensheim.
Gestartet wird die Salzburger Offensive aber im angrenzenden
Bayern: Die Radiofabrik baut derzeit im Rahmen eines
EuRegio-Projekts ein Außenstudio in Bad Reichenhall auf.
Geschäftsführer Alf Altendorf: „RadiomacherInnen aus Bayern müssen
in Zukunft nicht mehr nach Salzburg kommen, um ihre Inhalte on Air
zu bringen, die Sendungen werden via Internet live aus Reichenhall
ins Programm übernommen. Soweit wir wissen, ist das die erste
grenzüberschreitende Kooperation dieser Art."
In Zusammenarbeit mit dem Dachverband der Salzburger Kulturstätten
gibt es demnächst Radioworkshops speziell für Kulturinitiativen im
Land Salzburg. Städtische Kultureinrichtungen wie das
Literaturhaus, die Stiftung Mozarteum, Rockhouse und Toihaus
senden schon seit Jahren eigenes Programm auf der Radiofabrik. Die
lokal produzierten Inhalte aus dem Land werden die
Programmvielfalt erweitern und den Kulturstätten eine
Öffentlichkeit für selbstbestimmte Inhalte bieten.
Im Idealfall kann eine solche Sendung vor Ort der Keim für ein
Radiofabrik-Außenstudio sein und ein solches wiederum die Basis
für ein selbstständiges Freies Radio mit eigener Frequenz,
finanziert durch den NKRF (Nichtkommerzieller Rundfunk Fonds),
Land und Gemeinde. „Wir sind auf jeden Fall bei dem
Kulturstättenradio dabei und können uns gut vorstellen, später
auch mehr daraus zu machen. Kunst und auch Medien 'hinaus' zu
bringen ist sowieso unser Ansatz und so ein Lungauradio wäre schon
eine tolle Sache" findet Robert Wimmer (Lungau Kultur) im
Interview für die neue Ausgabe der Radiofabrik-Programmzeitung
„Hörsturz".
Als kleinen Vorgeschmack auf die zukünftigen Berichte aus den
Regionen sendet die Radiofabrik ihr „Magazin um 5" von 16. - 18.
Oktober jeweils um 17 Uhr live von den "St. Johanner
Friedenstagen". In Zusammenarbeit mit SchülerInnen des Gymnasiums
St. Johann werden die HörerInnen aus erster Hand über
„Ernährungs(un)sicherheit und Welt(un)frieden" informiert.
Ansprechpartnerin:
Eva Schmidhuber
e.schmidhuber@radiofabrik.at
+43 (0)662 84 29 61